Hallo, hier ist Milena! Heute gibt es mal einen etwas anderen Blogpost. Der hat mit Fashion relativ wenig zu tun, aber setzt sich mit folgendem Thema auseinander: Wie nutzen Blogger ihren Einfluss?
Ina hat schon einige Posts dazu geschrieben, dass Blogger (oder auch: Influencer) ihre Reichweite meist für Werbezwecke oder einfach für ihr eigenes Wohl nutzen. Sie posten Outfits und werden damit zu einer simplen Werbeplattform oder ihr Instagram Feed verwandelt sich in eine Urlaubskollektion, mit Fotos von traumhaften Stränden.
Es geht aber auch anders! So wie es Lisa Banholzer von Blogger Bazaar beweist. Die Fashion-Bloggerin ist Mitglied in der SPD. In ihrem Post „Personal Issues: Wieso ich einer Partei beigetreten bin“ erklärt sie ihre Beweggründe für ihren Parteibeitritt. Sie schreibt darüber, dass die jüngeren Generationen vieles für selbstverständlich nehmen und es uns ja eigentlich gut geht, aber wenn man in andere Länder schaut, wie Amerika, Großbritannien und die Türkei, merkt man, dass nicht alles gut und schön ist. Lisa schreibt darüber, dass in der heutigen Zeit Menschenrechte, wie die Meinungs- und Pressefreiheit, in entwickelten Ländern beschnitten werden und rechte Parteien, wie der Front National in Frankreich oder die AfD in Deutschland, erstarken und gegen die Demokratie und individuelle Freiheiten agieren. Das schockiert sie und bewegte sie zu der Entscheidung eines Parteibeitritts.
Ihre Entscheidung auf ihrem Blog zu veröffentlichen, dass sie bei der SPD Mitglied ist, halte ich für eine sehr gute Wahl. Denn damit nutzt sie ihre Reichweite um auf ein sehr wichtiges Thema einzugehen: die Politikverdrossenheit, die den jüngeren Generationen so oft nachgesagt wird. Und obwohl sie nicht 24/7 über Politik schreibt, sondern hauptsächlich über Mode, ist es schon gut kleine Schritte zu machen um die Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken. Wenn man die Kommentare unter ihrem Instagram-Bild mit dem SPD-Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten Martin Schulz ließt, merkt man, dass sich ihre Follower über ihr politisches Engagement freuen:
„Danke Lisa, dass du deinen Einfluss für so wichtige Dinge nutzt!“ oder „Endlich mal jemand, der die neuen Medien nicht nur für sich sinnvoll nutzt, sondern damit auch mit solch wichtigen Themen eine junge Zielgruppe erreicht“.
Natürlich konnte man in einigen Kommentaren auch herauslesen, dass einige ihrer Follower ihr Engagement begrüßen, aber die Wahl ihrer Partei ablehnen. Kein Problem in einer Demokratie und auch mit dieser Seite ist Lisa souverän umgegangen: „Das ist ja völlig in Ordnung so [,dass du nicht meine Wahl teilst]! Ich will ja nur herauskitzeln, dass Leute sich damit beschäftigen!“ Denn ein Hauptbestand unserer Demokratie ist eben auch, dass man sich mal nicht einig ist und verschiedene Meinungen vertritt. Nur so kommt es zu einer vielfältigen Gesellschaft und Politik.
Man könnte vielleicht auch sagen: „Sie ist doch gar keine Expertin, sondern nur eine Fashion-Bloggerin. Was weiß sie denn schon?“ Diese Frage beantwortet sie auch mit einem klarem Statement in ihrem Blog Post: Weil es sie etwas angeht – weil es uns alle angeht. Man sollte sich engagieren und eben auch andere Leute dazu anregen, denn wer sich ganz aus dem aktuellem politischen Geschehen zurückzieht, darf sich im Grunde auch nicht beschweren. Und außerdem, sie liefert keine Wahlprognosen und sie zwingt niemandem eine Partei auf, denn das sollten Blogger auch nicht tun. Was sie gerne machen können, ist deren Reichweite sinnvoll zu nutzen und aufmerksam zu machen ohne zu verkaufen.
Ich bin gespannt, ob man in der letzten heißen Phase des Wahlkampfes noch mehr politische Blogger-Statements hören wird. Von Lisa oder sogar von weiteren Influencern. Ich persönlich hoffe es, denn man sollte sich immer der Politik in unserem Land bewusst sein und besonders in Wahljahren zu politischem Denken anregen!
Esra says
Sehr schöner Post – und danke für deinen Kommentar bei mir <3
lg
Esra
http://nachgesternistvormorgen.de/
Eva's Girl says
Danke zurück 🙂